Am Donnerstag, den 8.12. habe ich die Walter-Höllerer-Vorlesung an der Technischen Universität Berlin zum Thema »Artifizielle und postartifizielle Texte. Literatur und künstliche Intelligenz« gehalten.
Daraus: »[Wir stehen] heute bereits wirklich an der Schwelle, von Texten umgeben zu sein, die künstlich hergestellt wurden – während wir zugleich bei unserem eigenen Schreiben immer weiter mit unseren Sprachtechnologien zusammenwachsen, so dass auch unsere Textproduktion mehr und mehr von Assistenzsystemen unterstützt, erweitert und teilweise übernommen wird.
Daher will ich – durchaus spekulativ, aber immer mit Blick auf den Stand der Technik – zwei Fragen diskutieren: Was geschieht, erstens, wenn wir neben natürlichen Texten auch artifiziellen Texten ausgesetzt sind? Wie lesen wir einen Text, von dem wir nicht mehr sicher sein können, dass er nicht von einer KI geschrieben wurde? Und zweitens: In welche Richtung könnte diese Entwicklung gehen, wenn schließlich irgendwann diese Unterscheidung selbst wieder hinfällig wird, so dass wir diese Frage gar nicht mehr stellen und so statt natürlichen und artifiziellen vielmehr postartifizielle Texte lesen?«
Das Vortragsmanuskript findet sich hier.